Dein System, deine Lautsprecher und deine Wohnsituation können den Sound deiner Musik enorm beeinflussen – und zwar noch bevor er deine Gehörgänge erreicht hat. Viel Qualität kann auf dem Weg verloren gehen. Hier sind alle Tipps und Tricks, mit denen du zu Hause auf dem Weg zum bestmöglichen Klang experimentieren kannst. Vielleicht findest du das entscheidende Detail, das du bis heute übersehen hattest. Die wichtigsten Messgeräte hast du schon einsatzbereit, es sind nämlich deine Ohren.

Vergiss die Klangregler
Vorweg: die Aussteuerung deiner Anlage mit Höhen und Tiefen (Treble und Bass) steht, wenn überhaupt, ganz am Schluss. Denn die meisten Soundprobleme sind auf den Raum und die Position der Lautsprecher zurückzuführen. Deshalb erhältst du ein viel besseres Ergebnis, wenn du die diesbezüglichen Störfaktoren eliminierst, bevor du mit Treble und Bass am Sound drehst.
Wenn du Höhen und Tiefen veränderst, dann nur, um ein Zuviel an Bass oder Höhen abzuschwächen. Und das auch nur, wenn sich dies auf keine andere Weise regeln lässt. Denn sobald du an den Klangreglern drehst, beginnt der Klang zu verzerren, schon bei moderatem Schalldruck. Probiere es einfach mal mit deinem Lieblingssong: Dreh Bass und Höhen ordentlich auf und mach mal richtig laut. Du merkst, dass dies eine ganz schlechte Lösung ist.
Das Zimmer – hier liegt großes Klangpotenzial
Entweder hast du bereits ein Musikzimmer und dementsprechend Lautsprecher. Oder du stehst vor einer Neuanschaffung. Hier gilt die Faustregel, dass sich kleine Lautsprecher am besten für kleinere Räume eignen, während große Lautsprecher in großen Räumen das Beste bieten. Das ist jedoch keine feste Regel und dein persönlicher Geschmack spielt auch eine Rolle.
Das Zimmer allerdings hat sehr viel mit deinem Klang zu tun. Alle harten Oberflächen (Fliesen, Beton, Glasflächen usw.) reflektieren den Klang und lassen ihn stoßartig anschlagen. Wünscht du dir beispielsweise einen massigen Klang wie im Kino, dann brauchst du weiche Oberflächen, die die Schallwellen brechen und absorbieren.
Du kannst Decken, Vorhänge, Topfpflanzen, Gemälde, Möbel, Akustikplatten und vieles mehr dazu verwenden, den Raum zu dämpfen. Das Wichtigste ist, die harten Oberflächen und ihre Reflexionen zu brechen. Nutze deine Phantasie und experimentiere mit Materialien – und wo du sie einsetzt. Es ist kein Hexenwerk, manchmal reicht ein Teppich an der richtigen Stelle, um den Klang enorm zu verbessern.
Wie steht’s denn so?
Boden- und Standlautsprecher funktionieren am besten, wenn sie mit ein wenig Abstand zu den Wänden stehen. Je näher deine Lautsprecher an Wänden oder in Ecken stehen, desto mehr Bass bekommst du. Wenn deine Lautsprecher nicht allzu viel Bass bieten, kannst du dieses Phänomen ausnutzen, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn du übertreibst, wird der Sound matschig.
In einem sehr lang gestreckten Raum ist es normalerweise am besten, den schmaleren Bereich zu bespielen. Dann leidest du weniger an störenden Resonanzen. Die klassische Regel besagt, dass es an der Stelle am besten klingt, wo Hörer und Lautsprecher ein gleichseitiges Dreieck bilden, sprich drei gleich lange Seiten mit drei gleichen Winkeln. Es gibt allerdings Spielraum zum Experimentieren. So kann es zum Beispiel sein, dass der Anlagenstandort mehr oder minder bestimmt, wo die Boxen stehen.
Denk daran, dass der Stereoeffekt (Raumeffekt) verschwindet, wenn die Lautsprecher zu nah aneinander stehen. Das passiert häufig bei Mini-Systemen und PC-Lautsprechern. Auf der anderen Seite entsteht ein Loch in der Mitte des räumlichen Sounds, wenn die Lautsprecher zu weit voneinander entfernt sind. Versuche immer, dem gleichseitigen Dreieck so nahe wie möglich zu kommen – du merkst den Unterschied, sobald du den Stereo-Effekt gehört und erfahren hast.



Winkel, Höhe und Hörposition – wichtige, kleine Details
Der Winkel der Lautsprecher zu deiner Hörposition beeinflusst hörbar deinen Sound. Ob das Ergebnis besser oder schlechter wird, hängt von deinem Raum und deinen Lautsprechern ab. Auch hier ist Platz für Experimente, aber am besten studierst du das Handbuch des Herstellers mit seinen Empfehlungen. Einige Lautsprecher (z.B. alle von DALI) sind so gebaut, dass sie geradlinig wiedergeben. Im gekippten Winkel klingen sie hoch. Versuche einmal verschiedene Musikstücke mit und ohne Winkel zu hören, und lass dann deine Ohren entscheiden.
HiFi-Klubben empfiehlt die Lautsprecher so platzieren, dass die Hochtöner beim Hören ungefähr auf Ohrhöhe liegen, unabhängig von der Größe der Lautsprecher. Denn die Höhen kommen sehr geradlinig und klingen unmittelbar auf Ohrhöhe am besten.
Last but not least: Wenn du den richtigen Ort für die Lautsprecher nicht ermitteln kannst, bewege dich! Es kann einen großen Unterschied ausmachen, wenn du deinen Musikgenießer-Stuhl bewegst, manchmal reicht ein halber Meter in die eine oder andere Richtung. Vielleicht ist genau das der notwendige Move.
Denk an Untergrund und Unterlage
Deine Lautsprecher funktionieren am besten, wenn sie stabil stehen, ohne sich zu rühren. Speziell für große Lautsprecher verwendest du entweder spitze Metallfüße (Spikes) oder spezielle Gummidämpfer. So stellst du den optimalen Bodenkontakt sicher. Spikes sind die Lösung für weiche Oberflächen. Auf harten Oberflächen sind Gummifüße ein Muss, erst recht, wenn deine Lautsprecher im Regal stehen. Sind deine Lautsprecher optimal aufgestellt, wird ein Minimum an Vibrationen auf den Untergrund übertragen. Das Ergebnis ist ein besserer Sound und einen glücklicher Nachbar – sofern du in einem Mehrfamilienhaus wohnst.
Verwende eine stabile Aufhängung, wenn du deine Lautsprecher an die Wand hängst. Bei Schlüsselloch-Halterungen sollten die unteren Ecken der Lautsprecher möglichst von Gummis geschützt an der Wand anliegen. Denk daran, dass die oben erwähnten Regeln bezüglich Ohr-/Hörhöhe und der Bass-Stärke in der Nähe von Ecken und Wänden weiterhin gelten. Und vielleicht scheint es dir plausibel, deine Lautsprecher unter der Decke in den Zimmerecken aufzuhängen, allein für den Klang ist das nicht optimal.



Verwende vernünftiges Kabel – oder mach’s kabellos
Egal, ob großes oder ein kleines System, die Klangqualität steigt, wenn du gute Lautsprecherkabel verwendest. Gute Lautsprecherkabel bekommst du zu vernünftigen Preisen und sie liefern dir ohne Einbußen den ganzen Sound, den du gekauft hast. Solltest du eine kabellose Lautsprecherlösung gewählt haben, kannst du den folgenden Abschnitt überspringen. Kabelprobleme interessieren dich nicht.
Also: Vermeide es, Kabel zu verwenden, die länger als nötig sind. Stelle sicher, dass alle Anschlüsse an den Lautsprechern und dem System gut verbunden sind. Lose Kupferdrähte an den Anschlüssen können hässliche Kurzschlüsse verursachen. Nimm dir ausreichend Zeit, um alles sorgfältig anzuschließen.
Stelle außerdem sicher, dass Plus (rot) und Minus (schwarz) des Systems zu den entsprechenden Anschlüssen der Lautsprecher gehen. Ansonsten ist das Signal in der „Umkehrphase“, der Sound gerät durcheinander und bleibt ohne echten Bass. Phasenverdrehung ist ein echter Klassiker. Dieser Lärmfaktor existiert auf vielen Anlagen, die jahrelang falsch spielen, bevor es irgendjemand entdeckt. Kein Witz! Die meisten Lautsprecherkabel haben eine eindeutige Markierung, die es eigentlich einfach macht, die korrekte Verkabelung durchzuführen.
Neue Lautsprecher lieben Bewegung
Alle neuen Lautsprecher, ebenso Kopfhörer, enthalten eine Reihe von mechanischen und elektronischen Teilen, die bewegt werden möchten. Es ist wie ein Paar neue Schuhe, die nur ein bisschen auf die Straße müssen, bis sie eingelaufen sind. Sobald du deine Lautsprecher eine Weile benutzt hast, wirst du feststellen, dass der Klang freier und entspannter wird, mit besseren Bässen und mehr Details.
Es gibt also keinen Grund zur Sorge, wenn deine neuen Lautsprecher nach dem Auspacken etwas grob klingen. Das ist normal. Wenn du den Initialisierungs-Prozess beschleunigen und die Kollegen mit Leben füllen möchtest, haben wie eine gute Idee: Besuche deine Familie auf dem Land. Reiße vorher einen Musikkanal im Radio auf, gehe raus und bleibe einfach zwei Tage fort. Kopfhörer kannst du einfach über Nacht einspielen lassen.
Höre mal besser zu – und besuche HiFi Klubben
Du könntest jede Menge weitere schlaue Hinweise in unserem Artikel Tipps & Tricks über Lautsprecher lesen, aber das Wichtigste ist, dass du selber hörst. Geh in deine HiFi Klubben Filiale, höre unseren Beratern zu und stelle deine Fragen. Alle. Bei uns kannst du jedes Produkt vor dem Kauf probehören. Dazu kommt: Wir wissen, was gut ist. Lasse uns dir helfen, die Klanglösung zu finden, mit der du dauerhaft glücklich sein wirst. Wir können das.