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Was ist ein
Verstä
rker?

Der Verstärker ist das Herzstück einer Musikanlage mit traditionellen, passiven Lautsprechern. Hier laufen alle Klangquellen zusammen und der Verstärker wandelt die schwachen Signale von Deinem Telefon, Tablet, Plattenspieler, Computer, CD-Player etc. in ein Signal um, das Deine Lautsprecher antreiben und Dein Zimmer mit Musik füllen kann.

Was unterscheidet Vollverstärker und Leistungsverstärker?

Die meisten heute hergestellten Verstärker sind sogenannte Vollverstärker, die alle Funktionen in einem Gehäuse vereinen. Alternativ dazu lassen sich die Aufgaben auf einen Vorverstärker und einen Endverstärker aufteilen. Der Vorverstärker fungiert als Schaltzentrale oder "Mixer" und ist eine Art Montagezentrum im System. Hier schließt Du alle Deine Klangquellen an und wählst aus, ob Du Musik z.B. via Bluetooth oder von einem Plattenspieler hören möchtest. Oft gibt es Klangregler und sicher einen Lautstärkeregler. Die Endstufe dagegen ist das Leistungszentrum des Systems. Hier werden die schwachen Signale des Vorverstärkers auf einen Pegel verstärkt, der die Lautsprecher antreiben kann. Grob gesagt, bestimmt die Endstufe, wie laut Du spielen kannst. Oft ist der einzige Knopf an einer separaten Endstufe der Ein/Aus-Knopf.

Der Vorteil der Kombination von Vorverstärker und Endstufe in einem Vollverstärker ist, dass Du Dir ein zusätzliches Gehäuse und Netzteil sparst. Es ist eine wirtschaftlichere Lösung, die weniger Platz im Regal einnimmt. Der Vorteil der Aufteilung der Funktionen in zwei separate Einheiten ist, dass Du Dein System mit genau den Einheiten anpassen kannst, die Du brauchst. Das macht es einfacher, aufzurüsten, wenn sich die Technologie ändert, z.B. von CD zu kabellosem Streaming. Und wenn Du eine leistungsstärkere Endstufe brauchst, musst Du nicht gleichzeitig den Vorverstärker ersetzen. So mancher findet allerdings auch, dass es einfach cool aussieht, einen großen Stapel Stereo-Komponenten zu haben.

beliebteste
Verstärker

NAD C268 Endstufe
Endstufe
€ 999,00 / Stk.
8
NAD M23 Endstufe
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€ 4.299,00 / Stk.
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NAD C 298 Endstufe
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€ 2.299,00 / Stk.
4

Wieviel Watt hat das Gerät?

Die erste Frage, die die meisten Leute nach einem Verstärker stellen, ist seine Leistung, gemessen in Watt. Wie viele Watt Du brauchst, hängt jedoch vom Wirkungsgrad der Lautsprecher, dem Abstand zwischen den Lautsprechern und der Hörposition sowie der Dämpfung des Raums ab. Und natürlich von Deinen Vorlieben und wie laut Du spielen möchtest.

Viele Leute denken, dass große Lautsprecher immer mit einem großen Verstärker einhergehen. Aber kleine Lautsprecher sind oft mindestens genauso anspruchsvoll wie große. Wenn Du zum Beispiel kleine Kompaktlautsprecher mit einer geringen Empfindlichkeit von 84 dB hast, benötigst Du ein Vielfaches der Leistung eines ausgewachsenen Standlautsprechers mit 94 dB Empfindlichkeit. Ebenso benötigt eine Verdopplung des Abstands zwischen den Lautsprechern, zum Beispiel von zwei auf vier Meter, theoretisch die vierfache Leistung für den gleichen Schalldruckpegel. Auch dicke Teppiche und Bücherregale schlucken Schall und erhöhen den Leistungsbedarf im Vergleich zu einem Raum mit nackten Böden und glatten Wandflächen. Allerdings bietet ein gedämpfter Raum auch eine bessere Akustik, aber das ist eine andere Geschichte.

Die gute Nachricht ist, dass nichts schief gehen kann, wenn man einen Verstärker wählt, der "zu groß" ist. Du kannst einen großen, leistungsstarken Verstärker sicher an kleine Lautsprecher anschließen. Solange es gut klingt, ist alles in Ordnung. Es ist ein bisschen wie mit dem Motor in einem Auto: größerer Motor bedeutet mehr Leistung, auch wenn Du nicht immer schnell fährst. In der Tat ist es viel einfacher, Lautsprecher mit einem zu kleinen Verstärker zu ruinieren als mit einem zu großen, da es die verzerrten Signale sind, die die Hochtöner durchbrennen lassen. Und dieses Problem tritt am häufigsten auf, wenn der Verstärker zu klein ist und das Signal übersteuert , verzerrt und "clippt".

Besonderheit Plattenspieler-Eingang

Wenn Du einen Plattenspieler hast oder planst, Dir einen zuzulegen, ist es wichtig, dass der Verstärker einen Plattenspieler-Eingang hat, meist "Phono-Eingang" genannt. Denn während die meisten Eingänge austauschbar sind, ob sie nun CD, Tuner, Tape oder AUX heißen, ist der Plattenspieler-Eingang etwas Besonderes. Das Signal eines Tonabnehmers ist noch einmal schwächer. Beim Schneiden einer Schallplatte während der Produktion wird der Frequenzverlauf des Signals nach der sogenannten RIAA-Kurve angepasst. Das ist ein cleverer Trick, bei dem das Basssignal reduziert und das Höhensignal erhöht wird. Beide werden dann von der Elektronik hinter dem Phono-Eingang des Verstärkers korrigiert (manche Plattenspieler haben dies bereits eingebaut). Das wird gemacht, um die Klangqualität zu erhöhen und gleichzeitig Platz auf der Schallplatte zu gewinnen, damit mehr Musikstücke auf das Vinyl passen. Wenn der Tonabnehmer Deines Plattenspielers vom Typ Moving Coil (MC) ist, muss auch der Plattenspielereingang dafür ausgelegt sein. Das liegt wiederum daran, dass das Signal hier noch schwächer ist und noch mehr Verstärkung benötigt.

Sollte Dein gewählter Verstärker keinen Plattenspieler-Eingang haben, muss das kein Beinbruch sein. Wir haben separate RIAA-Verstärker in verschiedenen Preisklassen, die es Dir ermöglichen, einen Plattenspieler an einen Verstärker anzuschließen, der keinen dedizierten Phono-Eingang hat. Die kleine Box wird einfach zwischen Verstärker und Plattenspieler gesetzt und schon kannst Du Vinyl hören. Alternativ kannst Du auch nach älteren, gebrauchten Verstärkern suchen, die fast immer einen Phono-Eingang haben, da Plattenspieler in den 1970er und 1980er Jahren weit verbreitet waren.

Beliebteste
plattenspieler

Argon Audio TT Plattenspieler
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Plattenspieler
€ 229,00 / Stk.
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Argon Audio TT-4 Plattenspieler
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Plattenspieler
€ 649,00 / Stk.
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Pro-Ject X1 B Plattenspieler
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Argon Audio TT-3 Plattenspieler
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Pro-Ject X2 B Plattenspieler
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Plattenspieler
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Denon DP-400 Plattenspieler
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Denon DP-300F Plattenspieler
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Plattenspieler
€ 279,00 / Stk.
28
Pro-Ject Debut PRO Plattenspieler
Plattenspieler
€ 749,00 / € 799,00 / Stk.
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Denon DP-450USB Plattenspieler
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€ 449,00 / Stk.
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NAD C588 Plattenspieler
Plattenspieler
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Pro-Ject RPM 1 Carbon Plattenspieler
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Plattenspieler
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6

Digitale Eingänge mit DAC

Zusätzlich zu den klassischen, analogen Eingängen sind Verstärker heute häufig mit digitalen Eingängen ausgestattet. Das bedeutet, dass Du z.B. den Klang eines etwas älteren CD-Players verbessern kannst, indem Du ihn an den digitalen Eingang anschließt (vorausgesetzt der Player hat einen digitalen Ausgang). Im Bereich Digital-Analog-Wandler (digital-to-analog converter (DAC)) hat sich in den letzten Jahren viel getan hat. Das bedeutet, dass Du auch den Ton von Deinem Fernseher oder Deiner Spielkonsole in Dein System bekommen kannst, indem Du ein digitales Kabel vom Audioausgang des Fernsehers oder der Konsole zum digitalen Eingang des Verstärkers führst. Digitale Eingänge sind entweder koaxial (ein Kabel, das wie ein normales "Phonokabel" aussieht) oder optisch (auch "Toslink" genannt). Letzteres kommt z.B. bei Fernsehern und Spielekonsolen häufig zum Einsatz.

Klangregler: Bass, Treble und Loudness

Die meisten Verstärker sind in irgendeiner Form mit Knöpfen oder Reglern ausgestattet, um Bässe und Höhen einzustellen. Puristisch gesinnte HiFi-Enthusiasten weisen gerne darauf hin, dass so etwas Teufelswerk ist und dass Platten und die Anlage so klingen, wie es beabsichtigt war. Andere geben der Lieblingsnummer gerne eine extra Schippe Kohle drauf. Ein bisschen extra Zucker in den Kaffee. Am Ende ist es Geschmacksache bei der es kein Richtig oder Falsch gibt, weil es bei Musik um Gefühle und Geschmack geht. Aber es ist gut zu wissen, dass Du es einerseits so hören kannst, wie es der Künstler beabsichtigt hat und andererseits so, wie Du denkst, dass es klingen sollte. Es ist daher praktisch, wenn die Tonregler ein- und ausgeschaltet werden können (Tone Defeat), damit die Schaltung den Klang nicht beeinflusst, wenn sie nicht benutzt wird. Einige Amps haben zusätzlich einen "Loudness"-Knopf, der ein bisschen so funktioniert, als würde man Bass und Höhen gleichzeitig verstärken. Besonders bei Wand-Einbaulautsprechern kann es sinnvoll sein, mit den Klangreglern herum zu probieren.

Was bedeuten Klasse A, Klasse AB und Klasse D?

Die Endstufe eines Verstärkers kann in vielen verschiedenen Technologien aufgebaut sein. Die wichtigsten, die Du kennen solltest, sind Klasse A, Klasse AB und Klasse D.

Klasse A ist die älteste und technisch am einfachsten zu bauende. Klasse-A ist zu 100% analog, und so sind Klasse-A Verstärker dafür bekannt, einen warmen und musikalischen Sound zu liefern. Leider sind sie auch wahnsinnig unpraktisch, da alle Transistoren in der Ausgangsstufe immer die volle Leistung ziehen, egal ob sie laut oder leise spielen. Das bedeutet, dass Klasse-A Verstärker enorm heiß werden und teure Kühlkörper und Netzteile benötigen, obwohl sie nur ein paar Watt liefern. In Vorverstärkern, Kopfhörerverstärkern und anderen Orten, an denen nur kleine Signale verstärkt werden müssen, ist die Klasse-A Technologie allerdings weiterhin quicklebendig. Die analoge Elektronik in Deinem System kann also durchaus isoliert in Klasse-A arbeiten.

Klasse AB ist ein praktischer Kompromiss und die Technologie, die man früher in den meisten klassischen HiFi-Verstärkern fand. Hier treiben die Transistoren in der Endstufe abwechselnd den Lautsprecher an, und die aufgenommene Leistung ist proportional zum Ausgangssignal. Klasse-AB Verstärker kommen mit etwas kleineren Kühlkörpern und Netzteilen als Klasse-A Verstärker aus, da "nur" etwa die Hälfte der Leistung, die in den Verstärker geht, in Wärme umgewandelt wird. Ein guter Klasse-AB Verstärker ist immer noch der Favorit vieler HiFi-Enthusiasten wegen seines warmen und natürlichen analogen Klangs. Denon und der norwegische Hersteller Hegel sind Beispiele für Marken, die diese Qualitäten in einer Reihe von sehr gut funktionierenden Produkten kultivieren.

Klasse D ist der jüngste Vertreter der Verstärkertechnologie. Klasse-D Verstärker werden oft als Digitalverstärker bezeichnet, obwohl das nicht ganz korrekt ist. In der Tat lassen sich problemlos analoge Elemente in ein Klasse-D Design einbauen. Diese "hybrid digitalen" Verstärkermodule (von Hypex, Purifi, etc.) werden z.B. in einer Reihe von NAD-Verstärkern bis hin zur höchsten Qualitätsklasse eingesetzt. Auf der anderen Seite haben sich Hersteller wie Lyngdorf Audio aus Dänemark auf 100% digitale audiophile Designs spezialisiert.

Im Vergleich zu den traditionellen Klasse-A und Klasse-AB Verstärkern sind digitale Verstärker völlig anders aufgebaut und ähneln (etwas vereinfacht gesagt) eher einem FM-Radiosender als einem traditionellen Verstärker. Das Audiosignal wird verwendet, um ein hochfrequentes "Vierkantsignal" oder Digitalsignal zu modulieren. Nach der Verstärkung wird das Signal mit Hilfe eines Filters wieder in Audio umgewandelt. Klasse-D Verstärker sind sehr effizient, denn fast die gesamte Energie geht in die Verstärkung der Musik selbst und nicht in die Wärmeerzeugung. Deshalb brauchen sie praktisch keine Kühlung.

Manche Menschen denken, dass Klasse-D Verstärker einen kalten und unbeteiligten Klang haben, aber das galt eher in der Anfangszeit, als die Technologie noch viel grobkörniger war. Heute gibt es viele gute Klasse-D Verstärker, die sehr musikalisch spielen und dabei neutral und präzise im Klang sind. Aber unabhängig von der Klasse sind Verstärker nicht gleich Verstärker. So kann man Klasse-AB Verstärker finden, die kühl klingen, als auch Klasse-D Verstärker mit einem warmen Klang.

Was sind Dezibel und Watt?

  • In der HiFi-Branche ist Watt ein Begriff dafür, wie viel Leistung (Energie) in einem Tonsignal steckt. Aber wenn Du die Ausgangsleistung von Verstärkern vergleichst, brauchst Du dich nicht an kleinen Unterschieden zwischen ihnen aufzuhängen. Ob ein Verstärker mit 70 Watt, 75 Watt oder gar 80 Watt belastet ist, hat keinen Einfluss auf die Lautstärke.

  • Dezibel sind das Maß für die Lautstärke, d.h. wie laut etwas spielt. Aber da unser Gehör nicht linear, sondern exponentiell ist, braucht es einen großen Leistungsunterschied (Watt), bevor wir einen klanglichen Unterschied wahrnehmen. Ein Unterschied von 3 dB in der Lautstärke ist gerade noch hörbar, aber es braucht eine Verdoppelung der Leistungsaufnahme, um das zu erreichen. Um subjektiv doppelt so laut zu spielen, muss der Schallpegel in der Regel um 10 dB erhöht werden, was einer Verzehnfachung der Leistung entspricht. Das heißt, von 1 Watt auf 10 Watt. Oder von 100 Watt auf 1000 Watt!

  • Das bedeutet ebenso, dass man ein Paar ineffektive Kompaktlautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 85 dB niemals dazu bringen kann, wirklich laut zu spielen, da man dafür hunderte von Watt benötigt – viel mehr als sie verkraften würden.