Echte Wattzahl und „Marketing-Watt“
Wird ein Surround-Receiver mit einer Leistung von zum Beispiel 100 Watt beworben, heißt das in einigen Fällen „100 Watt auf zwei der sieben Kanäle gleichzeitig und über den gesamten Frequenzbereich“. Das klingt wie eine Leistungsangabe für einen Stereo-Verstärker, reicht aber für vernünftiges Stereo nicht im mindesten aus. Einige Produzenten – wie Onkyo – gehen mittlerweile so weit, dass sie primär die Leistung für einen 1-kHz-Testton an 6 Ohm auf einem einzigen der sieben Kanäle angeben. Mit anderen Worten: Sie messen einen irritierenden Pfeifton in Mono!
Diese „Marketing-Watt“ wurden erfunden, um Normalverbrauchern ein viel besseres – und vor allem leistungsstärkeres – Produkt vorzugaukeln. Wird die Leistung aber nicht unter gleichen Bedingungen gemessen, sind solche Zahlen völlig nutzlos. Eine seriöse HiFi-Leistung aus zwei Kanälen mit einem Pfeifton aus einem Kanal zu vergleichen, ist einfach sinnlos. Das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Ein Beispiel für diese starken Marktkräfte ist NAD, wo man schon immer enorme Ressourcen in die Stromversorgung der Receiver steckt. Genau aus diesem Grund hat man bei NAD die Leistungsangaben unter „gleichzeitiger Belastung aller Kanäle mit voller Leistung“ gemessen und vermarktet. Der Markt ist dieser Ehrlichkeit jedoch weder gefolgt, noch hat er sie verstanden. Daher hat NAD sich auf eine andere Praxis verlegt und gibt primär „Stereo-Watt“ (zwei Kanäle betrieben) wie die Konkurrenten an. Dennoch messen und veröffentlichen sie weiterhin die ehrlichen und ungeschminkten Daten für die gleichzeitige Belastung aller Kanäle mit voller Leistung. Und du kannst dir wohl denken, aus welchem Grund die anderen das nicht tun!
Bei HiFi Klubben halten wir es nach wie vor für unseriös, die Ausgangsleistung mit nur einem belasteten Kanal anzugeben. Da aber gewisse Konkurrenten keine „richtigen“ HiFi-Watt angeben wollen, müssen wir zum Beispiel für NAD und Denon ebenfalls „geschönte“ Wattzahlen angeben, um dir eine echte Vergleichsgrundlage zu bieten. Daher geben wir jetzt für alle unsere Modelle drei Leistungskennlinien an. Auf unserer Homepage findest du alle Leistungsangaben, die wir von unseren Lieferanten bekommen. So kannst du Äpfel mit Äpfeln und Birnen mit Birnen vergleichen. Und du wirst nicht in die Irre geführt, während du auf die Einsicht der anderen wartest.
HD-Filmton ist viel besser als CD
Die besten neuen Mehrkanal-HD-Tonformate – Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio – vermitteln ein exaktes Abbild des 24-bit-Masters aus dem Filmstudio, das mit 3-4facher CD-Auflösung auf allen acht Kanäle brilliert! Im Vergleich dazu kommt der gute alte Dolby Digital- oder DTS-Filmton von DVD nicht an eine CD heran und liegt auf dem Niveau eines schlechten MP3-Klangs. Ein echter Grund, um den Ton im HD-Heimkino mit einem guten Receiver und ordentlichen Lautsprechern zu verwöhnen.
Echten Mehrkanal-HD-Ton bekommst du heute nur von Blu-ray und HD-Spielkonsolen (z. B. PS4). HDTV-Sendungen haben keinen hochaufgelösten Ton – hier herrscht leider DVD-Niveau vor. Die Obergrenze der Tonqualität bei Netflix liegt im Augenblick bei „Dolby Digital Plus“, also etwas besser als DVD. Bis zu den echten HD-Tonformaten ist also noch viel Luft, was sich natürlich künftig ändern kann.
Hinweis: Bitte beachte, das Mehrkanal-HD-Ton von Blu-ray nur per HDMI übertragen werden kann!
Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D – die Ultima Ratio des Surround-Klangs
Seit der Einführung von Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio sind einige neue „Hyper-Surround“-Tonformate entstanden, die dein Filmerlebnis durch noch mehr Surround-Kanäle noch weiter steigern können. Der jüngste Spross ist Dolby Atmos, das mit den Konkurrenten Auro 3D und DTS:X gleichauf liegt.
Das revolutionäre an Dolby Atmos ist die Einbeziehung der Decke als neue Dimension im Klangsystem. Damit lassen sich einzigartig lebendige und dreidimensionale Klangbilder schaffen, die dich glatt vom Sofa hauen, wie zum Beispiel im Filmkracher „Gravity“.
Die Grenze für ein voll ausgebautes Atmos-System für den Heimgebrauch liegt in der Regel bei 7.2.4 Kanälen, wobei die letzte Ziffer die Zahl der Deckenlautsprecher angibt. Dies setzt natürlich einen topmodernen Receiver und weitere Leistungsstufen für die zusätzlichen Kanäle voraus. Wenn du aber in noch größeren Dimensionen denkst, ist das kein Problem. Ein Atmos-System für zu Hause kann aus bis zu 24 Kanälen inklusive 10 Deckenlautsprechern bestehen, in professionellen Kinos sind bis zu 64 Kanäle möglich!
Es geht zum Glück aber auch kleiner. Wenn du jetzt noch keine Deckenlautsprecher willst, sorgt ein herkömmliches, mit HD-Ton gespeistes 7.1-Kanalsystem für Surround-Erlebnisse in fantastisch hoher Qualität.
Streaming und Multiroom – Musik aus aller Welt für dein Heimkino
Viele neue Home-Cinema-Receiver verfügen über eine eingebaute Netzwerkfunktion und verschiedene Möglichkeiten für Musik-Streaming, wie Bluetooth, AirPlay und nicht zuletzt Spotify Connect. Über dein Smartphone oder Tablet kannst du blitzschnell unter mehr als 30 Mio. Musiktiteln wählen und diese direkt auf der Anlage abspielen.
Im nächsten Schritt kannst du die Musik über die Zone-2-Funktion, die in einer Reihe von Receivern zu finden ist, in einen anderen Raum übertragen. Dies ist jedoch auch im besten Fall nur eine Notlösung. Wenn du wirklich mehrere Zimmer versorgen willst, brauchst du ein Multiroom-Streaming-System, wie Sonos, HEOS oder Bluesound.
Mit einem Multiroom-System, angeschlossen an eine gute Heimkinoanlage, hast du faktisch alles, was das Herz für Musik und Film begehren kann. Die verschiedenen Systeme haben alle ihre Qualitäten, aber im Heimkinobereich hat sich HEOS dank seiner perfekten Integration mit Denon-Receivern einen Namen gemacht.
Mit HEOS brauchst du den Musik-Streamer der Anlage nur einmal mit dem Receiver zu koppeln – und danach musst nie wieder daran denken. Ein/Aus und Lautstärkeregelung werden nämlich automatisch übernommen, so dass sich alles wie eine Einheit anfühlt. Das ist ein riesiger Vorteil, vor allem, wenn die ganze Familie das System nutzt.