Die einen erreichen erst mit der richtigen musikalischen Untermalung Höchstleistungen, die anderen schweifen beim Schwitzen lieber zu Podcasts und Hörbüchern ab – Kopfhörer sind für viele Sportlerinnen und Sportler nicht wegzudenken. Die meisten Hersteller bieten daher mittlerweile spezielle Modelle für den Sport an. Für wen sich der Kauf lohnt und was es bei der Auswahl zu beachten gibt, verraten die skandinavischen Audio-Spezialisten von HiFi Klubben.
Kopfhörer ist nicht gleich Kopfhörer: Vor allem nicht beim Sport Alle bekannten Kopfhörer-Typen gibt es mittlerweile auch in entsprechenden Sportvarianten. Diese sind vor allem leichter und widerstandsfähiger als die gängigen Modelle und wurden für einen festen Sitz optimiert, sodass sie bei Bewegung nicht rausfallen. „Da Kabel beim Sport meist stören und es gerade während schweißtreibenden und bewegungsintensiven Einheiten auch auf die Größe des Modells ankommt, haben sich hier In-Ear-Bluetooth-Kopfhörer in verschiedenen Varianten durchgesetzt“, weiß Jasper Voigt, Soundexperte von HiFi Klubben Hamburg.
In-Ear mit Nackenband – und längerer Akku-Laufzeit
Bei In-Ear-Bluetooth-Kopfhörern mit Nackenband verbindet ein Kabel nur die beiden Ohrhörer miteinander, was vor allem für Ausdauersportler Vorteile mit sich bringt. Da hier das Gewicht auf Nacken und Ohren verteilt wird, sitzen die Kopfhörer gerade beim Laufen meist etwas fester. Durch den größeren Akku, der im Nackenband Platz findet, punktet diese Variante auch in Sachen Akkulaufzeit. Praktisch: bei kurzen Verschnauf- oder Redepausen einfach rausnehmen und hängen lassen.
Kabellos mit jeder Menge Features Komplett kabellos sind hingegen die meist hochpreisigeren True Wireless Kopfhörer. „Die stetige Weiterentwicklung macht diese Technik auch für Sportler immer interessanter“, so Jasper Voigt. Kleiner, leichter und unauffälliger als die miteinander verbundenen Verwandten, schaffen es neuere Modelle inzwischen auf bis zu 7,5 Stunden Laufzeit. Zudem bieten viele True Wireless Sportkopfhörer für ihren höheren Preis meist auch mehrere interessante Features wie zum Beispiel Pulsmessung übers Ohr an.
IP-Zertifizierung: stark gegen Wasser und Staub „Je nach Bewegungstyp kommt es natürlich ganz auf die eigenen Prioritäten an. Während beim ruhigeren Indoor-Sport durchaus auch On- oder Over-Ear-Kopfhörer mit höherer Klangqualität in Frage kommen, sind im Outdoorbereich Faktoren wie die IP-Zertifizierung ein wichtiges Auswahlkriterium“, so Jasper Voigt. Hierbei handelt es sich um die Wasser- und Staubschutz-Zertifizierung, die für schweißtreibenden Sport im Freien möglichst hoch sein sollte. Auch die benötigte Akkulaufzeit ist ein wichtiges Kriterium, da beispielsweise bei langen Fahrradtouren die Leistung von günstigeren True-Wireless-Modellen oft nicht den Ansprüchen gerecht wird. Hier kommt wieder die Nackenband-Variante ins Spiel.
Ungestört trainieren – fester Sitz, Steuerung und Noise Cancelling
Nackenband-Modelle sind auch aufgrund ihres festen Sitzes eine sinnvolle Alternative. Denn gerade beim Sport stört der Kopfhörer leicht und kann beim Verrutschen auch sein volles Klangpotential nicht entfalten. Dies gilt vor allem bei bewegungsintensivem Training. „Daher sollten Sportler*Innen vor dem Kauf unbedingt ausprobieren, welches Modell bei ihnen am besten im Ohr hält“, so Jasper Voigt weiter. Ear-Tipps aus Silikon sowie Wings können auch in Form von Zubehör das favorisierte Modell ans Ohr anpassen. Bei Letzterem handelt es sich um kleine ‚Flügel‘ am Kopfhörer.“
Gleichzeitig kann die Steuerung der Musik sehr störend sein. Hier empfiehlt sich eine Bedienung per Fingertipp, Knopfdruck oder Sprache, denn so muss beispielsweise das Handy nicht ständig in die Hand genommen werden. Je nach Trainingsart oder auch -ort ist auch eine geräuschunterdrückende Noice-Cancelling-Funktion interessant. Wichtig: Bitte nicht im Straßenverkehr verwenden.
Dies und das: das gewisse Extra fürs perfekte Training Gerade hochpreisige Sportkopfhörer bringen meist einiges an Features und Zubehör mit, die je nach Sport-Typ in Frage kommen. Neben den empfohlenen Ear-Tips oder Wings ist vor allem beim anspruchsvollen Fitness- oder Ausdauertraining ein eingebauter Herzfrequenzmesser oder Timer interessant. Eher für Anfänger hilfreich ist ein integriertes Voice-Coaching mit verschiedenen wählbaren Fitnessprogrammen, die einige Hersteller in ihrem Premiumsegment mitliefern. Manche On-Ear-Modelle verfügen zudem über waschbare Ohrpolster. Es gibt also immer mehr Möglichkeiten, Kopfhörer auf die individuellen Ansprüche anzupassen, um sich bei gutem Sound unbeschwert auspowern zu können – oder zu entspannen.